2014 Ausbildung zum ehrenamtlichen landwirtschaftlichen Familienberater

Gründung des Vereins „Ländliche Familienberatung Hardehausen im Erzbistum Paderborn e.V.“

Die Gründung des Vereins „Ländliche Familienberatung Hardehausen im Erzbistum Paderborn“ ist am 16.12.14 erfolgt. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählen verschiedene landwirtschaftliche Organisationen aus dem Bereich des Erzbistums sowie Privatpersonen.

Seit der Gründung haben 3 weitere landwirtschaftliche Organisationen die Mitgliedschaft in der ländlichen Familienberatung beantragt. Seitdem die ersten Öffentlichkeitsmaßnahmen greifen, ist die Zahl der Anrufe von Ratsuchenden gestiegen. Alle Beraterinnen und Berater sind zurzeit mit einem oder zwei Beratungsfällen betraut. Die Entwicklung des Vereins wird insgesamt positiv bewertet, sowohl hinsichtlich der Beratungsnachfrage sowie des organisatorischen Aufbaus und der finanziellen Ausstattung der ersten beiden Jahre. Die Sicherung der Ausstattung des Vereins mit ausreichend finanziellen Mittel ist ein dauerhafter Auftrag des Vorstandes.

Auswahltag für die Grundausbildung zum ehrenamtlichen landwirtschaftlichen Familienberater

Der Auswahltag konnte wie geplant durchgeführt werden. Insgesamt haben 14 Personen am ersten Auswahltermin teilgenommen. Am 24.4.14 hat ein nachträgliches Auswahlgespräch stattgefunden für einen Teilnehmer, der aus terminlichen Gründen nicht am Auswahltag teilnehmen konnte. Darüber hinaus haben zwei weitere Einzelauswahlgespräche Mitte Mai stattgefunden mit Teilnehmerinnen, die sich noch nachträglich für die Ausbildung beworben haben. Insgesamt haben sich 17 Personen für den Ausbildungskurs beworben. Die Anzahl der Bewerber lag damit deutlich unter der erwartenden Zahl. Von den 17 Teilnehmern haben sich 12 Personen zur Teilnahme am Kurs entschieden. Die Frauen und Männer, die sich gegen die Teilnahme entschieden haben, haben ihre Entscheidung in der Regel mit dem hohen zeitlichen Aufwand der Ausbildung und der Beratertätigkeit begründet. Das Referententeam hätte 16 Personen eine Zusage für den Kurs gegeben.

Grundausbildung zum ehrenamtlichen landwirtschaftlichen Familienberater

12 ehrenamtliche landwirtschaftliche Familienberater haben am 11.1.15 ihre Ausbildung erfolgreich beendet. Sie haben an insgesamt fünf dreitägigen Ausbildungsmodulen teilgenommen. Die Voraussetzungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr unterschiedlich. Alle Personen brachten eine große Gesprächsbereitschaft, Offenheit und Toleranz mit. Durch die begleitende Teilnahme der Projektverantwortlichen am Ausbildungskurs war eine enge Zusammenarbeit mit dem Referententeam von Seiten der Landvolkshochschule möglich. Msgr. Uwe Wischkony, Leiter der Landvolkshochschule, begleitete den Kurs als Seelsorger. Die gemeinsame Feier eines Gottesdienstes war fester Bestandteil der einzelnen Module. Inhaltliche Schwerpunkte der Module wurden im Rahmen des Gottesdienstes aufgegriffen und vertieft. Von den 12 Teilnehmenden sind seit Januar 2015 10 ehrenamtliche Berater in den Beratungsprozess eingestiegen.

Die inhaltliche Gestaltung konnte wie geplant durchgeführt werden. Die Referenten haben das Konzept sehr gezielt an die Voraussetzungen und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst. Nach der Beendigung der Ausbildung hat das Referententeam allen 12 Personen die Zusage erteilt, dass sie nach dieser Ausbildung die Fähigkeit besitzen, in den Beratungsprozess einzusteigen. Damit ist die Grundausbildung beendet. Alle aktiven ehrenamtlichen Berater haben sich schriftlich verpflichtet, an 7 Supervisionsterminen und 2 Fortbildungswochenenden pro Jahr teilzunehmen.

 

Der gleichzeitige Aufbau der organisatorischen Strukturen hat eine besondere Dynamik in den Kurs hineingebracht. Die Teilnehmer waren und sind sehr interessiert an dem Aufbau und der Gestaltung der Vereinsstrukturen. Die Frauen und Männer haben immer wieder, eigene Ideen, Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf den Kurs und den Verein immer wieder eingebracht. Sie hatten die Chance, Vorgehensweisen aus anderen ländlichen Familienberatungen kennenzulernen, zu bewerten und am Aufbau des Hardehausener Wegs beteiligt zu werden.

Die Veränderung des Referententeams, die Verzögerung der Vereinsgründung und die Entscheidung, eine eigene Geschäftsführerin einzustellen, haben besondere Herausforderungen in den Aufbauprozess gebracht. Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, findet seine Begründung unteranderen darin, dass nicht bestehende Modelle von anderen ehrenamtlichen Familienberatungen übernommen werden sollten, sondern dass in Absprache mit dem ersten Grundausbildungskurs gemeinsam ein Konzept entwickelt worden ist. Hierbei spielen vor allem auch ethische Leitlinien, eine enge Verzahnung mit dem Erzbistum und das Engagement der regionalen landwirtschaftlichen Organisationen eine wichtige Rolle.

Im Jahr 2016 soll erneut ein „Ausbildungskurs zum landwirtschaftlichen Familienberater“ angeboten werden. Dieser Kurs soll in Kooperation von der Landvolkshochschule Hardehausen und dem Verein „Ländliche Familienberatung Hardehausen für das Erzbistum Paderborn e.V.“ angeboten werden. Aus den Teilnehmer- und Referentenrückmeldungen dieses Ausbildungskurses lassen Hilfestellungen für die Bewerbung und die Vorbereitung eines erneuten Kurses ableiten. Da der organisatorische Aufbau des Vereins erfolgt ist und erste Erfahrungen aus der Beratungspraxis bestehen, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines zweiten Kurses nicht so stark die Möglichkeit den Konzeptentwicklungsprozess mit zu gestalten. Aber es können von Referenten und Organisationsseite ein noch stärkerer Fokus auf den Kurs gelegt werden.

Das Projekt „Landwirtschaftliche Familienberatung Hardehausen im Erzbistum Paderborn e.V.“ ist nicht direkt auf andere Bildungseinrichtungen im Erzbistum übertragbar, da es ein Angebot für eine ganz spezielle Zielgruppe ist, die in der Landvolkshochschule Hardehausen durch ihren Gründungsauftrag verankert ist. Die Erfahrungen der Vereinsgründung und der Durchführung eines Ausbildungskurses für Berater lässt sich sicherlich auf andere Bildungseinrichtungen übertragen. Durch die enge Vernetzung zu den Mitarbeiter des Generalvikariats und deren Hilfe, können entsprechende Informationen und Erfahrungen an andere Bildungshäuser unkompliziert weiter geleitet werden. Weitere Punkte, die sich aus dem Projekt ableiten lassen sind, die Bedeutung einer guten Abstimmung mit ähnlichen Anbietern (Telefonseelsorge, Landwirtschaftskammer…), die Vernetzung mit anderen Organisationen, die das Projekt mittragen (Bauernverband, Landfrauen, Betriebshilfsdienst…) sowie die Nutzung von Erfahrungen aus anderen Bistümern.

Weitere Informationen zu diesem Projekt erhalten Sie direkt bei der KLVH Anton Heinen Hardehausen, Frau Barbara Leufgen, email: leufgen@lvh-hardehausen.de